Ob rechtliche Neuerungen, Personalstrategien für die Post-Corona-Zeit oder Führungsthemen: Jede Woche gibt die Online-Redaktion Personal HRlern und Führungskräften mit einem Praxistipp neue Anreize. Heute mit einem Tipp für effizientere und produktivere Meetings.
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin für Themen rund um HR-Management
Weniger Zeit in Meetings verschwenden: Das Postfach quillt über. Dutzende E-Mails sind noch ungelesen. Und auf das Meeting folgt direkt eine Zoom-Schalte. Danach steht eine komplizierte Abstimmungsrunde mit einem anderen Team an. In deutschen Büros ist dies vielerorts Alltag - dabei wird vor allem die Meeting-Zeit zum großen Teil als nicht allzu sinnvoll angesehen. In einer Studie von Slack haben die in Deutschland Befragten im Schnitt angegeben, dass sie lediglich etwas mehr als die Hälfte ihrer Meetings (53,4 Prozent) als "gute Nutzung der Arbeitszeit" ansehen. 36,5 Prozent der Meetings wurden als unnötig eingestuft. Höchste Zeit also, auch mal die Meeting-Kultur im eigenen Unternehmen zu hinterfragen.
Wie Sie Meetings effizienter und produktiver gestalten, erfahren Sie in unseren Beiträgen "Tipps gegen eine toxische Meeting-Kultur" und "Mit weniger Meetings mehr erreichen".
Tipp von Gudrun Porath, freie Redakteurin für E-Learning-Themen
Neues Online-Lerntool für interkulturelle Kompetenz in Europa: Selbst im EU-Binnenmarkt kann die Zusammenarbeit aufgrund sprachlicher und kultureller Unterschiede manchmal herausfordernd sein. Diese Unterschiede sind insbesondere im Geschäftsumfeld relevant, wo Missverständnisse und kulturelle Missgriffe zu Konflikten und verminderten Geschäftschancen führen können. An der Universität Osnabrück wurde jetzt in Zusammenarbeit mit anderen europäischen Instituten ein kostenlos nutzbares Online-Lerntool entwickelt, um kulturelle Unterschiede zu überbrücken. Das Besondere daran: Anders als bisherige Formate, die sich auf kulturspezifische Dos and Don'ts konzentrieren, soll "CAPIRE" (italienisch für "verstehen") Lernenden ermöglichen, den tieferen Sinnzusammenhang zwischen Kulturen zu verstehen und sie in Beziehung zu setzen. Mehr über das Tool und das Projekt erfahren Sie hier.
Woher interkulturelle Unterschiede rühren und wie sie sich im Arbeitsalltag auswirken, können Sie in unserem Beitrag zu den Kulturdimensionen von Geert Hofstede nachlesen.
Tipp von Philipp Walter, Fachredaktion Entgelt
Nachweise zur Pflegeversicherung jetzt schon einholen: Seit 1. Juli 2023 gilt nicht nur ein höherer Beitragssatz in der Pflegeversicherung, sondern jetzt ist – ausgelöst durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts – die Anzahl und das Alter der Kinder für die Höhe des Beitragssatzes entscheidend. Allerdings nur für den Beitragssatz des Arbeitnehmers. Ab April 2025 soll es eine digitale Lösung für den Nachweis geben. Doch um in der Entgeltabrechnung zahlreiche rückwirkende Korrekturen zu vermeiden, sollten entsprechende Nachweise der Beschäftigten über Anzahl und Alter der Kinder wie z. B. die Geburtsurkunden zeitnah bei den Beschäftigten angefordert werden.
Alles Wissenswerte zu den Änderungen in der Pflegeversicherung lesen Sie in unserem Beitrag Frontbericht zur Änderung in der Pflegeversicherung.
Jetzt sind Sie gefragt: Wie gehen Sie mit den Änderungen um? Warten Sie auf das digitale Verfahren ab 2025 oder fordern Sie die Unterlagen bereits jetzt proaktiv bei Ihren Beschäftigen an? Stimmen Sie jetzt ab - mit nur einem Klick!
Tipp von Bianca Schillinger, Redakteurin mit Themenschwerpunkt Diversity
Machen Sie den Vielfalts-Check: Diversity hat viele Dimensionen, von Herkunft über Religion bis zu sexueller Orientierung. Angesichts des Fachkräftemangels ist es höchste Zeit, Vielfalt als Mehrwert für Unternehmen zu begreifen - denn knapp ein Viertel der LGBTQ+-Beschäftigten hat aufgrund von Diskriminierung schon einmal ihren Job gekündigt. Besonders jüngere Beschäftigte nehmen ausgrenzendes und verletzendes Verhalten am Arbeitsplatz seltener hin und wehren sich – notfalls mit einer Kündigung. Und angesichts der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes müssen und dürfen sich Unternehmen auf die Integration von ausländischen Fachkräften einstellen. Höchste Zeit also für die Frage: Wie steht es um die Diversität in Ihrem Unternehmen? Und welche Möglichkeiten haben Sie, das Vielfaltsbewusstsein der Mitarbeitenden zu stärken? Hier liefert die interaktive Informationsplattform des ifaa wertvolle Tipps rund um vielfaltsbewusste Personalarbeit.
Worin Cawa Younosi, Personalchef bei SAP, die Dreh- und Angelpunkte für mehr Vielfalt in Unternehmen sieht, hat er im Interview mit "personalmagazin neues lernen" verraten. In einem weiteren Beitrag lesen Sie außerdem, welche Technologien die Barrierefreiheit am Büroarbeitsplatz unterstützen.
Tipp von Frank Bollinger, Fachredakteur für Arbeitsrecht
Schwerbehinderten Stellenbewerbern eine Chance geben: Die "Special Olympics World Games" in Berlin haben das Thema Inklusion laut Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, "mit einem Doppel-Wumms" vorangebracht. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist davon jedoch wenig zu spüren. Hier lag die Beschäftigungsquote Schwerbehinderter im Jahr 2022 gerade einmal bei 4,61 Prozent. Mehr als ein Viertel der deutschen Arbeitgeber hat 2022 keinen einzigen Schwerbehinderten beschäftigt. Das wird künftig teuer! Denn das am 1. Januar 2024 in Kraft tretende "Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts" erhöht die Ausgleichsabgaben für nichtbesetzte Pflichtplätze deutlich. Wer gar keinen schwerbehinderten Menschen beschäftigt, muss künftig 720 Euro pro nichtbesetztem Pflichtarbeitsplatz bezahlen.
Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Sie verringert nicht nur die zu zahlende Ausgleichsabgabe, sondern bietet auch die Möglichkeit, dem Fachkräfteproblem durch die Einstellung gut qualifizierter Bewerber entgegenzuwirken. Nicht zuletzt lassen sich die Lohnkosten durch Lohnkostenzuschüsse der Bundesagentur, die bis zu 75 Prozent des gezahlten Entgelts betragen können, minimieren. Viele gute Gründe also, schwerbehinderten Bewerbern eine Chance zu geben.
Welche Rechte schwerbehinderte Menschen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis haben, können Sie in diesem Beitrag aus Personalmagazin Ausgabe 7/2023 nachlesen.
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung
Holen Sie Ihre künftigen Azubis da ab, wo sie sich aufhalten. Heute sind das in den meisten Fällen soziale Netzwerke, zum Beispiel Tiktok oder Gaming-Plattformen. Wer sich dort gut präsentiert, kann das Interesse der Jugendlichen wecken. Auch beim Bewerbungsprozess sollte man sich nach den Medien-Nutzungsgewohnheiten der jungen Generation richten. So setzt die Gemeinde Hallbergmos auf eine App, in der der gesamte Prozess spielerisch funktioniert - von der Profilerstellung bis zum Matching mit passenden Ausbildungsstellen und der Bewerbung. Die App Recrewt funktioniert ähnlich wie Tinder, nur für Azubis. Ein weiteres positives Beispiel: "Bock auf Ausbildung bei Metro?" fragt das Großhandelsunternehmen seit Dezember auf Tiktok – mit Erfolg. Mehr über die Employer-Branding-Aktion erfahren Sie hier.
Weitere Tipps, wie Unternehmen genügend Interessentinnen und Interessenten für ihre offenen Lehrstellen finden können, lesen Sie in unserem Top-Thema "Azubis finden, integrieren, binden" sowie in Personalmagazin Ausgabe 6/2023 mit dem Titelthema "Für Ausbildung begeistern".
Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin "neues lernen"
Die Digitalisierungskompetenzen testen: Die digitale Transformation bringt viele Herausforderungen mit sich. Dabei sind nicht nur Programmierkenntnisse wichtig, sondern auch einige Soft Skills und Metakompetenzen, um die veränderten Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen zu verstehen und aktiv zu betreiben. Die Wilo-Gruppe hat darum eigene "Digital Fitness Checks" erstellt, auf denen die passenden Weiterbildungsmaßnahmen aufbauen. Einen Test, der für alle zugänglich ist, bietet das Beratungsunternehmen Tree Consult an. Unter der Webadresse digimatch.tree-consulting.com können Sie herausfinden, wie fit Sie selbst für das digitale Zeitalter sind.
Wie es um die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft steht, können Sie in unserem Beitrag zum Digitalisierungsindex 2022 nachlesen. Mehr zur digitalen Kompetenzentwicklung und den "Digital Fitness Checks" der Wilo-Gruppe erfahren Sie in Personalmagazin Ausgabe 7/2023.