Ob rechtliche Neuerungen, Personalstrategien für die Post-Corona-Zeit oder Führungsthemen: Jede Woche gibt die Online-Redaktion Personal HRlern und Führungskräften mit einem Praxistipp neue Anreize. Diese Woche mit einem Tipp zum Thema Inklusion am Arbeitsplatz.
Tipp von Frank Bollinger, Fachredakteur für Arbeitsrecht
Schwerbehinderten Stellenbewerbern eine Chance geben: Die "Special Olympics World Games" in Berlin haben das Thema Inklusion laut Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium, "mit einem Doppel-Wumms" vorangebracht. Auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist davon jedoch wenig zu spüren. Hier lag die Beschäftigungsquote Schwerbehinderter im Jahr 2022 gerade einmal bei 4,61 Prozent. Mehr als ein Viertel der deutschen Arbeitgeber hat 2022 keinen einzigen Schwerbehinderten beschäftigt. Das wird künftig teuer! Denn das am 1. Januar 2024 in Kraft tretende "Gesetz zur Förderung eines inklusiven Arbeitsmarkts" erhöht die Ausgleichsabgaben für nichtbesetzte Pflichtplätze deutlich. Wer gar keinen schwerbehinderten Menschen beschäftigt, muss künftig 720 Euro pro nichtbesetztem Pflichtarbeitsplatz bezahlen.
Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen lohnt sich in vielfacher Hinsicht. Sie verringert nicht nur die zu zahlende Ausgleichsabgabe, sondern bietet auch die Möglichkeit, dem Fachkräfteproblem durch die Einstellung gut qualifizierter Bewerber entgegenzuwirken. Nicht zuletzt lassen sich die Lohnkosten durch Lohnkostenzuschüsse der Bundesagentur, die bis zu 75 Prozent des gezahlten Entgelts betragen können, minimieren. Viele gute Gründe also, schwerbehinderten Bewerbern eine Chance zu geben.
Welche Rechte schwerbehinderte Menschen in einem bestehenden Arbeitsverhältnis haben, können Sie in diesem Beitrag aus Personalmagazin Ausgabe 7/2023 nachlesen.
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung
Holen Sie Ihre künftigen Azubis da ab, wo sie sich aufhalten. Heute sind das in den meisten Fällen soziale Netzwerke, zum Beispiel Tiktok oder Gaming-Plattformen. Wer sich dort gut präsentiert, kann das Interesse der Jugendlichen wecken. Auch beim Bewerbungsprozess sollte man sich nach den Medien-Nutzungsgewohnheiten der jungen Generation richten. So setzt die Gemeinde Hallbergmos auf eine App, in der der gesamte Prozess spielerisch funktioniert - von der Profilerstellung bis zum Matching mit passenden Ausbildungsstellen und der Bewerbung. Die App Recrewt funktioniert ähnlich wie Tinder, nur für Azubis. Ein weiteres positives Beispiel: "Bock auf Ausbildung bei Metro?" fragt das Großhandelsunternehmen seit Dezember auf Tiktok – mit Erfolg. Mehr über die Employer-Branding-Aktion erfahren Sie hier.
Weitere Tipps, wie Unternehmen genügend Interessentinnen und Interessenten für ihre offenen Lehrstellen finden können, lesen Sie in unserem Top-Thema "Azubis finden, integrieren, binden" sowie in Personalmagazin Ausgabe 6/2023 mit dem Titelthema "Für Ausbildung begeistern".
Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin "neues lernen"
Die Digitalisierungskompetenzen testen: Die digitale Transformation bringt viele Herausforderungen mit sich. Dabei sind nicht nur Programmierkenntnisse wichtig, sondern auch einige Soft Skills und Metakompetenzen, um die veränderten Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen zu verstehen und aktiv zu betreiben. Die Wilo-Gruppe hat darum eigene "Digital Fitness Checks" erstellt, auf denen die passenden Weiterbildungsmaßnahmen aufbauen. Einen Test, der für alle zugänglich ist, bietet das Beratungsunternehmen Tree Consult an. Unter der Webadresse digimatch.tree-consulting.com können Sie herausfinden, wie fit Sie selbst für das digitale Zeitalter sind.
Wie es um die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft steht, können Sie in unserem Beitrag zum Digitalisierungsindex 2022 nachlesen. Mehr zur digitalen Kompetenzentwicklung und den "Digital Fitness Checks" der Wilo-Gruppe erfahren Sie in Personalmagazin Ausgabe 7/2023.
Tipp von Bianca Schillinger, Online-Redakteurin für haufe.de/personal
Kündigungen richtig kommunizieren: Die unglückliche Kommunikation der Kündigungen von Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn und Sportdirektor Hasan Salihamidžić haben für Ärger und Unmut gesorgt, nicht nur innerhalb des Teams und der Belegschaft. Der Verein scheint zerrissen, einige Spieler verließen die Meisterfeier vorzeitig. Der Vorfall zeigt deutlich, wie wichtig die richtige Kommunikation von (Management-)Kündigungen nach Innen wie Außen ist – ganz besonders, wenn sie emotional oder besonders folgenreich für Unternehmen und Mitarbeitende sind.
Was Unternehmen und Personalabteilungen aus den Fehlern des FC Bayern München lernen können, lesen Sie im Kommentar unseres Gastautors Prof. Dr. Volker Nürnberg.
Was vor und nach der Kündigung einer Führungskraft zu tun ist, um die Mitarbeitenden nicht zu verlieren, lesen Sie außerdem im Beitrag "Zehn Thesen, wie Change Management gelingt".
Tipp von Andrea Schmitt, Online-Redakteurin für haufe.de/personal
New Work in einer Minute erklärt: 17.270.000.000 – so viele Treffer ergibt die Suche nach "New Work" in einschlägigen Suchmaschinen. Und die Vorstellungen, was New Work ausmacht, gehen stark auseinander. Das ifaa, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V., hat nun ein Faktenblatt veröffentlicht, das Klarheit im Dschungel unendlicher Erklärungen schaffen soll. Präsentiert werden interessante Informationen rund um "New Work": über die Ursprungsidee des Philosophen Frithjof Bergmann, das heutige Begriffsverständnis, die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten und beispielhafte Studien.
Wie Ihr Unternehmen New Work in der Praxis lebt, untersucht das New-Work-Barometer, eine jährliche Umfrage des Personalmagazins zusammen mit Prof. Dr. Carsten Schermuly von der SRH Berlin University of Applied Sciences, dem Bundesverband der Personalmanager*innen (BPM) und der Unternehmensberatung HR Pepper. Die Kernfrage der Befragung in diesem Jahr: Kann New Work Transformation? Nehmen Sie jetzt teil!
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt Diversity & Inclusion
Digitale Barrierefreiheit sicherstellen: Am 18. Mai ist "Global Accessibility Awareness Day". Nehmen Sie dies zum Anlass, auch in Ihrem Unternehmen digitale Barrieren abzubauen. Zu möglichen Voraussetzungen für eine barrierefreie Nutzung zählen zum Beispiel ein übersichtliches Design, einfache Bedienbarkeit, gute Les- und Hörbarkeit sowie eine leichte, verständliche Sprache. Bei der Evaluation und Umsetzung hilft Ihnen beispielsweise das Schulungsportal des Projekts "Teilhabe 4.0". Dort finden Sie eine umfangreiche Toolbox mit vielen Erklär- und Lernvideos, Leitfäden und umfangreichem Hintergrundwissen.