Ob rechtliche Neuerungen, Personalstrategien für die Post-Corona-Zeit oder Führungsthemen: Jede Woche gibt die Online-Redaktion Personal HRlern und Führungskräften mit einem Praxistipp neue Anreize. Diese Woche mit einem Tipp zur Gestaltung von Stellenanzeigen.
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt HR-Management
Gestalten Sie Ihre Stellenanzeigen mit einem Foto des Ansprechpartners: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag von Jobware wünscht sich jeder bzw. jede dritte potenzielle Bewerbende, in Stellenanzeigen ein Foto der Ansprechperson zu finden. Dies trägt dazu bei, dass das Unternehmen transparenter und vertrauenswürdiger wirkt, die zuständigen Personaler und Personalerinnen als nahbarer wahrgenommen werden und das Unternehmen ein Gesicht bekommt. Erwägen Sie also unbedingt, ein Foto des Ansprechpartners bzw. der Ansprechpartnerin in Ihre Stellenanzeigen aufzunehmen, um so mit wenig Aufwand mehr Bewerberinnen und Bewerber zu begeistern.
Weitere Tipps, wie Sie mit Ihren Stellenanzeigen mehr Personen erreichen, finden Sie in unserem Beitrag zu Programmatic Advertising sowie im neuen Sonderheft "Personalmagazig Plus: Trends im Recruiting".
Hier erfahren Sie außerdem, wie Sie Stellenanzeigen korrekt formulieren und wie wichtig die passende Ansprache ist.
Tipp von Bianca Schillinger, Online-Redakteurin für haufe.de/personal
Es ist an der Zeit, sich mit KIs wie ChatGPT zu beschäftigen. Denn sie sind gekommen, um zu bleiben. Aktuell gibt es noch viel Zurückhaltung, wie eine Linkedin-Umfrage unter unseren Leserinnen und Lesern zeigt. 39 Prozent gaben an, sie hätten sich noch nicht mit künstlicher Intelligenz wie ChatGPT beschäftigt oder ihnen sei deren Einsatz zu riskant. So nachvollziehbar das sein mag: Klar ist, dass KIs unseren Arbeitsalltag drastisch verändern werden. Darum sollten Sie die Zeit nutzen und sich schon jetzt informieren, wie Sie künstliche Intelligenz bei der Arbeit unterstützen kann. Und wo – besonders im Arbeitskontext – Vorsicht geboten ist.
Alles Wissenswerte zum Unmgang mit Datenschutz, Urheberrechten und Geschäftsgeheimnissen lesen Sie in unserem Überblick "Rechtliche Spielregeln für den Einsatz von ChatGPT im Arbeitsverhältnis". In einem weiteren Beitrag informieren wir Sie über die "Einsatzmöglichkeiten von ChatGPT in HR".
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung
IT-Fachkräfte im Unternehmen halten: Neue IT-Experten und -Expertinnen zu finden und einzustellen, ist eine Herausforderung. Umso wichtiger ist es, die bestehenden IT-Kräfte zu halten. Denn der IT-Sektor zeichnet sich durch eine hohe Mobilität aus. Drei Viertel der ITlerinnen und ITler im DACH-Raum können sich vorstellen, ihren Arbeitsplatz zu wechseln, ergab eine Umfrage im Auftrag von "We Are Developers". Die Umfrage zeigt auch, wie Arbeitgeber ihre IT-Kräfte halten können. Diese wünschen sich vor allem Feedback, eine tolerante Fehlerkultur, Trainings und die Möglichkeit zu Remote Work.
Einen interessanten Ansatz verfolgt Datev: Mit dem Qualifizierungsprogramm "Becoming a Software Engineer" eröffnet der IT-Dienstleister Mitarbeitenden mit Interesse an IT-Themen die Möglichkeit, sich im eigenen Unternehmen weiterzuentwickeln. Damit sichert man sich zum einen dringend benötigten IT-Fachkräfte-Nachschub, zum anderen erhalten die Mitarbeitenden neue Perspektiven und bleiben im Unternehmen. Wie die Qualifizierung funktioniert, lesen Sie im Beitrag "Talente im eigenen Betrieb finden", erschienen im Personalmagazin Ausgabe 3/2023.
Welche weiteren Alternativen es zum traditionellen Recruiting von IT-Fachkräften gibt, können Sie im Beitrag "Es muss nicht immer Recruiting sein" nachlesen.
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt HR-Management
Überflüssige Meetings streichen: Seit Beginn der Coronapandemie ist die Zeit, die Beschäftigte pro Woche in Meetings verbringen, um ein Vielfaches gestiegen. Zoom Fatigue und andere Produktivitätskiller sind die Folge. Viele Unternehmen haben deshalb meetingfreie Tage eingeführt. Andere gehen sogar noch weiter: Sie entfernen zu Jahresbeginn automatisch alle Serientermine aus den Kalendern ihrer Beschäftigten. Es muss nicht gleich eine solche "Cancel Culture" sein, aber es lohnt sich, genau zu hinterfragen, ob ein Meeting wirklich sinnvoll ist - und bei Meetings klare Regeln zu beachten.
Wie Sie die Anzahl Ihrer Meetings konsequent reduzieren und die verbleibenden Meetings fokussierter und produktiver gestalten, lesen Sie in unserem Beitrag "Mit weniger Meetings mehr erreichen".
Tipp von Matthias Haller, Redakteur mit Schwerpunkt Strategie und Führung
Punkten Sie mit Work-Life-Balance bei Ihren Beschäftigten: Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer legen zunehmend Wert auf einen sinnstiftenden Job, wie zahlreiche Umfragen zum Thema belegen. Unternehmen reagieren darauf und setzen im Employer Branding auf den sogenannten Purpose, also ein Sinnversprechen, das über die Gewinnorientierung hinausgeht. Nur: Kommt das auch an? Überzeugen sie damit Bewerbende? Ein aktuelle Studie der Hochschule Darmstadt nährt Zweifel daran. Danach sticht die Work-Life-Balance alle anderen individuellen und gesellschaftlichen "Sinn-Beiträge" aus. Pauschale Versprechen wie etwa zum Wohl der Gesellschaft beitragen zu wollen, fallen ebenso durch wie der Bekanntheitsgrad oder das Image des Unternehmens. Für Unternehmen heißt das: Sorgen Sie für gute Arbeitsbedingungen, Flexibilität und Vereinbarkeit. Ihre Beschäftigen werden es Ihnen danken!
Einen kritischen Blick auf das Thema Purpose und die Grenzen von "sinnvoller" Arbeit wirft auch dieser Beitrag: "Sinn der Arbeit im Spiegel aktueller Daten".
Tipp von Philipp Walter, Fachredaktion Entgelt
Nutzen Sie die Vorteile von elektronischen Verfahren: Viele Unternehmen sind beim Thema Digitalisierung noch zögerlich und atmen auf, wenn es bei verpflichtenden digitalen Verfahren die Möglichkeit einer Befreiung gibt – so auch bei der elektronisch unterstützen Betriebsprüfung (euBP). In der Regel haben solche digitalen Verfahren jedoch viele Vorteile im Vergleich zu den altbekannten Verfahren. Bei der euBP zum Beispiel ergibt sich durch die elektronische Datenübermittlung ein geringerer Vorbereitungsaufwand. Die Bereithaltung umfangreicher Unterlagen in Papier entfällt. Außerdem wird die Prüfdauer vor Ort verkürzt oder kann im Idealfall sogar ganz entfallen. Und: Arbeitgeber werden durch die Übermittlung von Grunddaten für Meldekorrekturen nach der Prüfung entlastet. Bevor Sie sich also vorschnell entscheiden, sich von der euBP befreien zu lassen: Es kann sich durchaus lohnen, Zeit in neue digitale Verfahren zu investieren!
Mehr zur euBP lesen Sie in unserem Beitrag "Pflicht zur elektronisch unterstützten Betriebsprüfung".
Tipp von Bianca Schillinger, Online-Redakteurin für haufe.de/personal
Machen Sie den Familienfreundlichkeits-Check: Um Fachkräfte anzusprechen und zu halten, ist Vereinbarkeit ein wichtiger Wettbewerbsfaktor. Denn Mitarbeitende möchten sich nicht zwischen Familie, Freizeit und Beruf entscheiden müssen – sie erwarten flexible Unternehmen, die auf ihre Bedürfnisse eingestellt sind. Zählt Ihr Unternehmen dazu? Im neu aufgelegten Handbuch für familienorientierte Personalpolitik, herausgegeben vom Unternehmensnetzwerk "Erfolgsfaktor Familie", dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und dem Bundesfamilienministerium, finden Sie praktische Checklisten, Daten, Fakten und 30 Unternehmensbeispiele aus der Praxis. Personalverantwortliche aus kleinen und mittleren Unternehmen können damit überprüfen, wie es um die eigene Vereinbarkeit bestellt ist, und finden außerdem Inspiration und Handlungsempfehlungen, wenn sie etwas verändern möchten. Das "Checkheft familienorientierte Personalpolitik" können Sie hier kostenlos herunterladen.
In unseren Beiträgen können Sie nachlesen, wie es um die Väterfreundlichkeit in deutschen Unternehmen bestellt ist und welche Maßnahmen für mehr Familienfreundlichkeit Unternehmen einführen können.
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt Organisationsentwicklung
Dossier zur Gestaltung der hybriden Arbeitswelt: Ist Ihr Unternehmen schon gut für die hybride Arbeitswelt aufgestellt? Gerade im Mittelstand fehlen häufig noch klare Konzepte. Wenn auch Ihr Unternehmen noch Impulse und praktische Tipps sucht, dann laden Sie sich jetzt unser Dossier "Hybrid Work" herunter. Darin lesen Sie, wie Unternehmen die für Sie passenden hybriden Arbeitsmodelle finden, wie hybride Fühung funktioniert, welche Unternehmenskultur hybrides Arbeiten braucht und wie Sie die Transformation in sieben Schritten erfolgreich gestalten.
Das Personalmagazin-Dossier "Hybrid Work" finden Sie hier zum kostenlosen Download.
Tipp von Andrea Schmitt, Online-Redakteurin für haufe.de/personal
Mehr Augenmerk auf Security-Awareness legen: Jeder zweite Cyberexperte (54 Prozent) in Unternehmen in Deutschland ist der Meinung, dass die Führungsebene die IT-Sicherheit vernachlässigt. Das zeigt eine aktuelle Studie von Trellix. Zwar ist Cybersicherheit in deutschen Unternehmen durchaus ein Thema: Knapp drei Viertel (72 Prozent) der befragten Fachleute bestätigen, dass regelmäßige Diskussionen über Cybersicherheit und Compliance mit der Geschäftsleitung und dem Führungsteam stattfinden. Jedoch reiche dies noch lange nicht aus, um wirksam gegen Cyberattacken vorzugehen.
Ein wichtiges Element im Kampf gegen Cyberkriminelle ist die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden. Denn wenn sie aufmerksam sind, wehren sie mit dem richtigen Verhalten Angriffsversuche frühzeitig ab. Wie Mitarbeitende in Security-Awareness-Trainings spielerisch lernen können, eine "Human Firewall" zu bilden, können Sie hier nachlesen.
Tipp von Frank Bollinger, Redakteur mit Schwerpunkt Arbeitsrecht
Babyboomer im Unternehmen halten: Arbeitsminister Hubertus Heil hat erst unlängst dringend an die Unternehmen appelliert, auch älteren Beschäftigten eine Chance auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Angesichts des Fachkräftemangels könnten Arbeitgeber es sich nicht leisten, Menschen über 60 nicht mehr einzustellen oder sie nicht bis zum Renteneintritt zu beschäftigen. Die älteren Mitarbeitenden verfügten über große Erfahrung und reiches Fachwissen. Es gelte, in Firmen für altersgerechte Arbeitsplätze und Qualifizierung zu sorgen. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Arbeit wirklich bis zum Renteneintritt erledigt werden kann. Mit dem künftig unbegrenzten Hinzuverdienst für vorgezogene Altersrenten sind neue Ideenfelder zur betrieblichen Ausgestaltung von Lösungsmöglichkeiten eröffnet worden. Für rentennahe Jahrgänge und Rentenbezieher können maßgeschneiderte Szenarien für das berufliche Ausklingbecken definiert werden.
Mehr dazu lesen Sie in unserem Top-Thema "Babyboomer: Arbeiten trotz Rente"
Tipp von Matthias Haller, Redakteur mit Schwerpunkt Strategie und Führung
Von der Wissenschaft lernen: Das Bauchgefühl ist noch immer eine verbreitete Entscheidungsgrundlage in HR. Zugeben würden das wohl die wenigsten Personalerinnen und Personaler - bestenfalls würden sie es Intuition nennen. Wie gut solche Entscheidungen sind - wahlweise nach einem üppigen Mittagessen, einer schlaflosen Nacht oder an einem Montag Morgen getroffen -, zeigt sich meist erst später. Dabei gäbe es eine Alternative: faktenbasiert, wissenschaftlich, fundiert. Nur leider gelingt es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht immer, ihre Erkenntnisse so zu formulieren, dass sie in der Praxis verständlich sind. Diesem Problem nimmt sich Markus Reitzig, Professor für Organisationsstrategie an der Universität Wien, an. In seinem neuen Podcast erklärt er "Neues aus der Spitzenforschung in 220 Sekunden" – einfach, verständlich und praxistauglich. Seine Kernthemen: Unternehmensführung und Unternehmensorganisation. Der Podcast verrät beispielsweise, was Unternehmen von einem geglückten Raketenstart lernen können. Hier geht es zum Podcast "Spitzenforschung in 220 Sekunden".
Neueste Erkenntnisse aus der Personalforschung können Sie auch in den Beiträgen des Wissenschaftsjournals PERSONALquaterly nachlesen.
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt HR-Management
MINT-Nachwuchs fördern: Die Ergebnisse des aktuellen MINT-Herbstreports sind alarmierend. In Deutschland fehlen mehr als 300.000 MINT-Fachkräfte. Und obwohl sich seit Jahren zahlreiche Initiativen und Netzwerke darum bemühen, mehr junge Menschen für einen MINT-Beruf zu begeistern, sinkt die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger in den MINT-Fächern. Um die Qualität und Wirksamkeit von außerschulischen MINT-Angeboten zu überprüfen, hat das Nationale MINT-Forum jetzt ein Online-Tool entwickelt, das unter www.mint-qualitaet.de kostenlos zur Verfügung steht. Sie engagieren sich noch nicht für den MINT-Nachwuchs? Dann finden Sie unter mintzukunftschaffen.de passende MINT-Intitiativen in Ihrer Region, mit denen Sie kooperieren und Projekte, die Sie unterstützen können.
In den Beiträgen auf unserem Portal finden Sie die wichtigsten Zahlen aus dem aktuellen MINT-Herbstreport sowie Informationen zur Fachkräftestrategie der Bundesregierung.
Tipp von Kristina Enderle da Silva, Redakteurin mit den Schwerpunkten Weiterbildung und Führung
Arbeitsbedingungen hinterfragen und "Quiet Quitting" vorbeugen: Überstunden sind für die meisten Arbeitnehmenden keine Ausnahme, sondern tägliche Praxis - oft aber nicht freiwillig, wie eine Umfrage von Indeed und Appinio zeigt. Danach sagen 58 Prozent der 1.000 Befragten, dass an ihrem Arbeitsplatz über den vertraglichen Umfang hinaus vereinbarte Mehrarbeit unausgesprochen erwartet werde. Fast die Hälfte der Befragten (44 Prozent) empfindet dabei einen Gruppendruck, dieser Erwartung nachzukommen. 38 Prozent der Befragten nehmen die Arbeitsatmosphäre als derart fordernd wahr, dass sie glauben, ein "Nein" zu Überstunden werde ihnen als Arbeitsverweigerung ausgelegt.
Wer diese Aussagen bedenkt, wundert sich nicht mehr über das Phänomen "Quiet Quitting", das ausgelöst durch ein Tiktok-Video eine breite Diskussion über Grenzen des Arbeitsengagements ausgelöst hat. Die Studiendaten sollten dazu anregen, die Arbeitsbedingungen zu hinterfragen: Warum ziehen sich Arbeitnehmende zurück? Was verursacht überhaupt die Überstunden? Erst, wenn die Ursachen geklärt sind, lässt sich auch dem "Quiet Quitting" vorbeugen und das Arbeitsengagement in gesunde Bahnen lenken.
Hier können Sie nachlesen, wie sich "Quiet Quitting" definieren lässt und welche sechs Stellhebel Arbeitgeber gegen "Quiet Quitting" haben.
Tipp von Andrea Schmitt, verantwortliche Online-Redakteurin haufe.de/personal
Die HR-relevanten Änderungen zum Jahreswechsel auf einen Blick: Das neue Jahr rückt näher und bringt wieder einige gesetzliche Änderungen und neue Themen für HR mit sich. Etliche Neuerungen stehen bereits fest, einige sind noch in der Schwebe. Während Energiepreispauschale und Inflationsausgleichsprämie die Entgeltabrechnung bereits auf Trab halten, fragt man sich bei der Arbeitszeiterfassung und dem neuen Hinweisgeberschutzgesetz immer noch, welche konkreten Handlungspflichten auf Arbeitgeber zukommen. Bereits sicher ist, dass Unternehmen ab Januar 2023 Arbeitsunfähigkeitsdaten von den Krankenkassen elektronisch anfordern müssen
Egal zu welchem Thema in Arbeitsrecht, Lohnsteuer, Sozialversicherung oder HR-Management: Wir halten Sie auf der haufe.de/personal über alle Entwicklungen rund um den Jahreswechsel 2022/2023 auf dem Laufenden. Unser Übersichtsbeitrag wird laufend aktualisiert.
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung
Setzen Sie wieder stärker auf Praktika: Ein Praktikum ist für Studierende nach wie vor die beste Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren – und für Arbeitgeber eine Chance, interessante Nachwuchskräfte frühzeitig an sich zu binden. Aber die Attraktivität der zeitlich begrenzten Beschäftigungsverhältnisse hat in der Corona-Zeit gelitten, fand der aktuelle Trendence-Monitor heraus. Nur noch 59 Prozent der Studierenden favorisieren Praktika, um Einblicke in einen Beruf zu erhalten oder einen Arbeitgeber kennenzulernen – 13 Prozent weniger als im März 2022. Attraktiver werden Praktika aus Sicht der Studierenden, wenn sie eine angemessene Vergütung bieten und wenn sie je nach Aufgabe auch im Homeoffice stattfinden können. Mindestens genauso wichtig, um sich als Arbeitgeber bei jungen Menschen bekannt zu machen, sind Schülerpraktika, die in der Studie nicht thematisiert wurden. Nur mit einem guten Einblick in die Praxis können Schülerinnen und Schüler davon überzeugt werden, wie spannend eine Berufsausbildung sein kann.
In unserer Beiträgen können Sie nachlesen, dass Studierende ein wertvoller Wirtschaftsfaktor sind und stärker fachbezogen arbeiten möchten, und welche Besonderheiten in der Sozialversicherung bei einer befristeten Beschäftigung zwischen Schule und Studium gelten.
Tipp von Meike Jenrich, Fachredakteurin für Arbeitsrecht
Auf rechtskonforme Auszahlung der Inflationsausgleichsprämie achten: Immer mehr Unternehmen tun es: Sie zahlen ihren Beschäftigten bis zu 3.000 Euro extra zum Gehalt, um sie angesichts der steigenden Energie- und Lebensmittelpreise zu unterstützen. Mit der sogenannten Inflationsausgleichsprämie können Arbeitgeber ihren Arbeitnehmenden seit dem 26. Oktober 2022 und bis Ende 2024 Sonderzahlungen gewähren. Der Betrag von insgesamt bis zu 3.000 Euro ist steuer- und sozialversicherungsfrei und kann auch in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt werden.
Entscheiden sich Unternehmen für die Auszahlung, gilt es, auch arbeitsrechtliche Gesichtspunkte zu beachten: So sollte unabhängig von der rechtlichen Grundlage - Tarifvertrag, Betriebsvereinbarung oder einzelvertragliche Regelung - deutlich kommuniziert werden, dass die Prämie zweckgebunden "zur Abmilderung der gestiegenen Verbraucherpreise" gewährt wird. Sollen einzelne Beschäftigungsgruppen von der Zahlung der Inflationsausgleichsprämie ausgenommen werden, ist der arbeitsrechtliche Gleichbehandlungsgrundsatz zwingend zu beachten. Zudem besteht bei der Verteilung ein Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats.
Alles zu den arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen lesen Sie in diesem Beitrag: Arbeitgeber können Inflationsausgleichsprämie gewähren
Tipp von Katharina Schmitt, Redakteurin und Expertin für BGM und neue Arbeitsmodelle
Neue Schichtmodelle einführen: Circa sechs Millionen Beschäftigte arbeiten in Deutschland in Schichtsystemen. Die Probleme sind bekannt: Arbeit gegen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus, Schichtpläne, die ein soziales oder familiäres Leben der Schichtarbeitenden weitgehend zum Erliegen bringen oder starre Modelle, die den spezifischen Lebenssituationen und Leistungsmöglichkeiten der Beschäftigten nicht entsprechen. Überlastung, Krankheitsausfälle oder Kündigungen sind die Folge. Lösungen zur erfolgreichen Umsetzung von flexiblen, bedarfs- und gesundheitsgerechten Schichtmodellen nach arbeitswissenschaftlichen Kriterien hat das ifaa, Institut für angewandte Arbeitswissenschaft nun erarbeitet. Die Broschüre "Herausforderungen bei der Einführung neuer Schichtmodelle – Hinweise und Lösungsansätze" erläutert die wichtigsten Aspekte, die für die Beurteilung und Akzeptanz von Schichtmodellen in der betrieblichen Praxis maßgeblich sind. Zum kostenlosen Download hier klicken.
Weitere Informationen zu Risiken von Schichtarbeit und wie man diesen vorbeugen kann, lesen Sie im Beitrag "Krank durch Schichtarbeit – Tipps zur Vorbeugung".
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit den Schwerpunkten Diversity und familienfreundliche Personalpolitik
Mit Familienfreundlichkeit gegen den Fachkräftemangel: In der Vereinbarkeit von Familie und Beruf liegt großes Potenzial zur Fachkräftesicherung. Würden die 2,5 Millionen Mütter, die derzeit weniger als 28 Stunden pro Woche arbeiten, ihre Erwerbstätigkeit durch gute Vereinbarkeit allein jeweils um eine Stunde erhöhen, wären dies 2,5 Millionen Wochenstunden an zusätzlicher Arbeitszeit – das entspricht bei einer 36-Stunden-Woche 71.000 Vollzeitäquivalenten. Das geht aus einem Policy Paper des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hervor. Die Förderung der Frauenerwerbstätigkeit ist auch ein wichtiges Element der neuen Fachkräftestrategie der Bundesregierung.
Was Unternehmen tun können, um die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und erleichern, lesen Sie im Beitrag "Familienfreundliche Maßnahmen in Unternehmen". Wenn Sie ermitteln möchten, wo Ihr Unternehmen in Sachen Vereinbarkeit im Vergleich zu anderen steht, hilft der "Fortschrittsindex Vereinbarkeit" weiter.
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin mit den Schwerpunkten Recruiting und Ausbildung
Übersehen Sie die Älteren nicht. Überall werden Fachkräfte gesucht, doch bei der Einstellung von älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sind die Unternehmen zurückhaltend. Das machen zwei Umfragen deutlich: Das Jobportal Indeed fand heraus, dass über ein Viertel der befragten Personalerinnen und Personaler Bewerbende mit über 60 Jahren für zu alt für ihr Unternehmen hält. Gleichzeitig gaben 28 Prozent der über 45-jährige Arbeitnehmenden an, sie hätten bereits Altersdiskriminierung bei einer Bewerbung erfahren. Laut einer Umfrage des BDU besteht bei nur jedem vierten Mittelständer eine hohe Bereitschaft, ältere Fachkräfte 60-plus einzustellen. Und nur sieben Prozent der Konzerne wollen bei der Stellenbesetzung Ältere berücksichtigen.
Wie Unternehmen ältere Beschäftigte auch über das Rentenalter hinaus einsetzen können und welche Beispiele aus der Praxis es gibt, lesen Sie im Beitrag "Talente in Rente".
Erfahren Sie hier, wie Sie Stellenanzeigen formulieren, die eine unbewusste Diskriminierung nach Alter, Herkunft, Behinderung und anderen Faktoren vermeiden.
Tipp von Julia Senner, Volontärin Personalmagazin
Organisationale Resilienz fördern: Krieg in der Ukraine, Rezession, Coronapandemie und demografischer Wandel: Die Krisen reißen nicht ab, Unternehmen stehen vor tiefgreifenden Herausforderungen. Sich von Krisen nicht umwerfen zu lassen, setzt Widerstandskraft voraus - die Rede ist von Resilienz. Darum fördert das Bundesministerium für Arbeit und Soziales mit den Experimentierräumen der "Initiative Neue Qualität der Arbeit" (INQA) jetzt Projekte, die sich innovativ mit organisationaler Resilienz beschäftigen. Bis zum 27. Oktober sind Bewerbungen möglich: Neuer Förderschwerpunkt der INQA-Experimentierräume "Organisationale Resilienz"
Inwiefern Trainingsprogramme Resilienz wirksam fördern können und warum Resilienz allein nicht der Schlüssel ist, Arbeitsbelastung zu begegnen, erfahren Sie in unseren Beiträgen.
Tipp von Frank Bollinger, Fachredakteur für Arbeitsrecht
Coronaschutzmaßnahmen festlegen und zügig umsetzen: Ab dem 1. Oktober 2022 gilt die neue SARS-CoV2-Arbeitschutzverordnung. Jeder Arbeitgeber muss für seinen Betrieb im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung geeignete Maßnahmen zum betrieblichen Infektionsschutz festlegen. Doch in jedem Betrieb herrschen andere Gegebenheiten. Welche Maßnahmen im Einzelnen bei welchen Tätigkeiten der Beschäftigten sinnvoll und geeignet sind, legt der Arbeitgeber in eigenem Ermessen fest. Grundsätzlich ist es so, dass technische Maßnahmen Vorrang vor organisatorischen Maßnahmen haben und diese wiederum Vorrang vor personenbezogenen Maßnahmen. Abstandsregelungen und Kontaktbeschränkungen sind nicht neu und werden vielfach so in Kraft gesetzt werden können, wie sich das bereits bis zum Frühjahr 2022 bewährt hat. Beim Thema Lüften ist abzuwägen, wie sich der Gesundheitsschutz und das Ziel, Energie zu sparen, sinnvoll unter einen Hut bringen lassen. Zu beachten ist, dass der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht bei der Gefährdungsbeurteilung hat. Bei allen sinnvollen Maßnahmen des Gesundheitsschutzes sollte man nicht über das Ziel hinausschießen: Wer für seinen Betrieb Anforderungen aufstellt, die weit über das gesetzlich geforderte Maß hinausgehen, muss Beschäftigte, die aufgrund dieser besonderen Voraussetzungen ihre Arbeitsleistung nicht erbringen können, trotzdem bezahlen.
Lesen Sie hier, was die neue SARS-CoV2-Arbeitsschutzverordnung festlegt.
Tipp von Daniela Furkel, Redakteurin für Inklusionsthemen
Ermöglichen Sie Ihren Mitarbeitenden neue Perspektiven: Am 22. September 2022 ist Schichtwechsel-Tag. Bundesweit tauschen Menschen mit und ohne Behinderungen ihren Arbeitsplatz und erhalten Einblicke in den jeweils anderen Arbeitsalltag. Mitarbeitende der teilnehmenden Unternehmen lernen die vielfältigen Produkte und Dienstleistungen der Werkstätten für behinderte Menschen kennen und können selbst Hand anlegen. Umgekehrt können Beschäftigte der Werkstätten Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarkts kennenlernen. Dass dadurch wertvolle Begegnungen entstehen und Vorurteile abgebaut werden können, liegt auf der Hand.
Auch im nächsten Jahr findet wieder ein Schichtwechsel-Tag statt. Überlegen Sie schon heute, ob Sie daran teilnehmen wollen und nehmen Sie Kontakt zur Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen auf, die den Aktionstag initiiert hat.
Mehr über die Geschichte und die Hintergründe des Schichtwechsels lesen Sie in unserem Beitrag "Menschen mit und ohne Behinderung tauschen ihre Arbeitsplätze".
Tipp von Selina Hornecker, Fachredaktion Entgelt
Grenzgänger, macht mehr Homeoffice! Nach dem deutsch-schweizerischen Doppelbesteuerungsabkommen gilt für die Eigenschaft als Grenzgänger eine 60-Tage-Grenze für sogenannte Nichtrückkehrtage. Also Tage, an denen diese Personen aus beruflichen Gründen nicht zwischen ihrem Wohnort und ihrem Arbeitsort in der Schweiz pendeln. Ziemlich schlecht für Homeoffice also. Doch in einer neuen Konsultationsvereinbarung zwischen den beiden Ländern wurde festgelegt, dass Arbeitstage im Homeoffice nicht mehr anzurechnen sind. Ein wichtiger Schritt hin zu flexiblen Arbeitsmodellen und New Work über Ländergrenzen hinweg.
Mehr dazu lesen Sie in unseren Beitrag: Ermittlung der Nichtrückkehrtage für Grenzgänger in die Schweiz
Tipp von Melanie Rößler, Redakteurin mit Schwerpunkt HR-Management
Fachkräfte finden, die nicht aktiv auf Stellensuche sind: 46 Prozent der deutschen Unternehmen haben Schwierigkeiten, die passenden Mitarbeitenden zu finden. Damit steht Deutschland schlechter da als der europäische Durchschnitt. Das ergab eine aktuelle Befragung des Softwareanbieters SD Worx. Zwei Drittel der Teilnehmenden gab an, dass es heute noch schwieriger sei, offene Positionen zu besetzen als vor einem Jahr. Einfach nur Stellenanzeigen schalten reicht schon lange nicht mehr aus. Vielmehr müssen Unternehmen auch Kandidaten ansprechen, die potenziell wechselwillig, aber nicht aktiv auf Jobsuche sind.
Wie gutes Zielgruppen-Targeting im Personalmarketing und Recruiting funktioniert, lesen Sie im Beitrag: Wo ist meine Bewerber-Zielgruppe?
Tipp von Kristina Enderle da Silva, Chefredakteurin der wirtschaft+weiterbildung
Digitale Kompetenzen testen: In Sachen Digitalisierung wird Deutschland regelmäßig kein gutes Zeugnis ausgestellt. Doch wie steht es neben der digitalen Infrastruktur um die digitalen Kompetenzen in Deutschland und der EU? Mit dem Selbsttest "Europass" will die Europäische Union genau das herausfinden. Dabei werden verschiedenen Kompetenzbereiche abgefragt: Kommunikation und Kooperation, Erstellung digitaler Inhalte, Sicherheit, Problemlösung sowie Informations- und Datenkompetenz. Testen Sie sich selbst und tragen Sie dazu bei, dass die Daten EU-weit erfasst werden – damit die Digitalisierung weiter vorangebracht werden kann. Der Test ist hier verfügbar.
Mehr zum Thema lesen Sie auch in unserem Top-Thema "Digitale Transformation".